Heute möchte ich mal auf das Thema Sicherungsarten und Backupverfahren und den damit verbundenen Sicherungsmöglichkeiten- und verfahren eingehen. Dazu habe ich den Beitrag in 4 Teile aufgeteilt (Sicherungsarten, Generationsprinzipien, Medien, Revisionssicherheit) wobei dieser Artikel ansich nur eine Art Handout darstellen soll.
Sicherungsarten
Es gibt verschiedene Arten von Sicherungen:
– Vollsicherung
Bei einer Vollsicherung werden die zu sichernden Daten (ein komplettes Laufwerk, eine Partition, bestimmte Verzeichnisse und/oder bestimmte Dateien) komplett auf das Sicherungsmedium übertragen. Für eine Rekonstruierung reicht es, die letzte Vollsicherung zurückzuspielen.
– Inkrementelle Sicherung
Bei einer inkrementellen Sicherung werden lediglich die Dateien gesichert, die seit der letzten inkrementellen oder Vollsicherung hinzugefügt oder geändert wurden. Für eine Rekonstruierung des Systems wird die letzte Vollsicherung zurückgespielt, welche um alle neuen inkrementellen Sicherungen ergänzt wird.
– Differentielle Sicherung
Bei der differentiellen Sicherung wird immer das gesichert, was sich seit der letzten Vollsicherung verändert hat. Für eine komplette Rekonstruierung der Daten reicht es, die letzte Vollsicherung und die neueste Differentielle Sicherung zurückzuspielen.
Sobald eine Datei gesichert wird, wird das Archivbit zu der Datei hinzugefügt. Dadurch erkennt das System, dass sich die Datei seit der letzten Sicherung nicht verändert hat. Bearbeitet man diese Datei nun wird das Archivbit wieder entfernt. So erkennen z.B. inkrementelle Sicherungen, was sie zu sichern haben und was nicht.
Generationsprinzip
Beim Generationenprinzip geht es darum, einen bestimmten Datenbestand 3mal vorzuhalten, ehe eher durch eine neue Sicherung überschrieben wird. Man spricht deshalb auch vom Großvater-Vater-Sohn Prinzip. Erst wenn eine Urenkelsicherung angelegt wird, darf der Großvater gelöscht werden.
Eine moderne und vielfach verwendete Ausprägung des Generationsprinzips beinhaltet das Sichern gewisser Daten in folgenden Abschnitten.
– Tagessicherungen
– Wochensicherungen
– Monatssicherungen
– Ggf. Jahressicherungen
Diese werden im Laufe der jeweiligen Tage/Wochen/Monate/Jahre gewechselt.
Hiermit soll sichergestellt werden, dass verschiedene Sicherungen zu ebenfalls verschieden zeitlichen Abstufungen vorhanden sind, damit bei einem Verlust von Daten verschiedene Versionen wiederhergestellt werden können.
Medien
Medientypen der Datensicherung
| CD | DVD | Festplatte | NAS/SAN | Online | Band | USB | |
| Kapazität | 700 MB | 4,7 GB | Beliebig | Beliebig | Beliebig | – 2,5 TB | – 1 TB |
| Lebensdauer | ~4 Jahre | ~15 Jahre | ~10 Jahre | ~10 Jahre | – | ~25 Jahre | ~20 Jahre |
Vor/Nachteile der Datenträger im Bezug auf die Datensicherung
| Pro | Contra | |
| CD | Kostengünstig | Geringe Kapazität/Lebensdauer, Langzeitsicherung |
| DVD | Kostengünstig | Geringe Kapazität, Langzeitsicherung |
| Festplatte / NAS | „Relativ günstig“, Lebensdauer | ? |
| SAN | Schnelle Datenrate | Sehr Kostspielig |
| Online | Komfortabel, externe Aufbewahrung, Hardwareunabhängig | An Internetleitung gebunden, Preis ? |
| USB | Lebensdauer | Leicht zu verlieren, Teuer bei hoher Kapazität, Langzeitsicherung |
| Band | Lebensdauer, „WORM-Funktion*“ | Einrichtungsbedarf ist höher |
* “Write Only Read Many“, einmaliges Schreiben auf ein Band. Danach kann es nur noch gelesen werden. Dies wird für Archivierungszwecke benutzt und sichert die Revisionssicherheit.
Ursachen für Datenverlust
– Hacker
– Feuer
– Stromausfall
– Diebstahl
– Netzwerkfehler
– Sabotage
– Wasserschaden
– Viren
– Fehlerhafte Software
– Benutzerfehler
Revisionssicherheit
Revisionssicherheit hat folgende Kriterien:
– Ordnungsmäßigkeit
– Vollständigkeit
– Sicherheit des Gesamtverfahrens
– Schutz vor Veränderung und Verfälschung
– Sicherung vor Verlust
– Nutzung nur durch Berechtigte
– Einhaltung der Aufbewahrungsfristen
– Dokumentation des Verfahrens
– Nachvollziehbarkeit
– Prüfbarkeit
Festgelegt wurden diese Kriterien in diversen steuerrechtlichen und handelsrechtlichen Vorgaben. Falls diese Vorgaben nicht eingehalten werden, kann es zu einer Geldstrafe kommen.
